Prag
1890 -
Collingwood
1951
Walter Trier wird am 25. Juni 1890 in Prag als Sohn eines Fabrikbesitzers geboren. Er besucht die Nikolander-Realschule. Kurzzeitig besucht er die Prager Kunstgewerbeschule, wechselt dann 1906 an die Münchner Akademie.
Hier studiert er unter Franz von Stuck. Bereits 1909, nach Beendigung seiner Ausbildung, erscheinen erste Zeichnungen in der satirischen Zeitschrift "Simplicissimus" und in der "Jugend". Auch Thomas Theodor Heine, Max Slevogt, George Grosz und Käthe Kollwitz publizieren in diesen führenden Münchner Kunstblättern.
Auf Grund seiner bisherigen Arbeit engagiert ihn der Berliner Verleger Otto Eysler 1920 als Pressezeichner für die "Lustigen Blätter".
Sein Spott richtet sich vor allem auf den Alltag der Großstadt, auf die feine Gesellschaft und das politische Tagesgeschehen. Innerhalb von zehn Jahren bringt es der Illustrator auf über tausend Farbabbildungen, Walter Trier zählt zu den meistbeschäftigsten Zeichnern Berlins.
Außerdem zeichnet er für die Ullstein-Magazine "UHU" und "Die Dame" zwei Jahrzehnte lang Titelseiten und Illustrationen.
1925 beginnt die Zusammenarbeit mit dem "Kabarett der Komiker" und er wird zum neuen Mitglied der "Berliner Secession" gewählt. 1929 vermittelt die Kinderbuchautorin Edith Jacobsohn den jungen Erich Kästner für die Bebilderung seines ersten Kinderbuches "Emil und die Detektive" an den erfahrenen Illustrator.
Eine langjährige Zusammenarbeit beginnt. Im selben Jahr wird Walter Trier zum Zweiten Vorsitzenden der Pressezeichner gewählt. Am 30. Januar 1933 muss Trier, der jüdischer Abstammung ist, mit seiner Familie Deutschland verlassen.
Im Dezember 1936 lässt er sich in England nieder. Ab 1937 zeichnet er die Titelbilder des Monatsmagazins "Lilliput". Während des Krieges illustriert er politische Flugblätter und erste antinationalsozialistische Karikaturen entstehen. 1939 schlägt er ein Angebot von Walt Disney aus.
1947 werden seine Frau Helene und er britische Staatsbürger, sie folgen ihrer Tochter nach Ontario. An der University of Toronto findet 1951 die erste Ausstellung seiner Aquarelle und Ölbilder statt.
Walter Trier stirbt dort am 8. Juli 1951 in seinem Atelier in Collingwood.
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